Programm Internationale Stummfilmtage - 41. Bonner Sommerkino

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Donnerstag, 7. August 2025, 21.15 Uhr: FORGOTTEN FACES. DER SCHWUR DES HARRY ADAMS (VERGESSENE GESICHTER); Victor Schertzinger, USA 1928.

Live-Musik: Meg Morley (Flügel)

Gentleman-Dieb „Heliotrope“ Harry Harlow muss ins Gefängnis, da er den Geliebten seiner Frau ermordet hat. Doch bevor er sich selbst der Polizei stellt, lässt er seine Tochter bei einem wohlhabenden Paar zurück, um sie vor der intriganten Mutter zu schützen. Diese gibt aber auch nach Ende seiner Haftzeit nicht auf … FORGOTTEN FACES war nach Aussage des legendären GONE WITH THE WIND-Produzenten David O. Selznick dessen erste „echte“ eigene Produktion. Das spannende Krimi-Melodrama zeichnet sich durch expressionistische Beleuchtung, raffinierte Übergänge und fluide Kameraarbeit aus.

Film dankenswerterweise bereitgestellt von der Library of Congress

Fotos zum Download:

"Forgotten Faces" (USA 1928) Quelle: Österreichisches Filmmuseum

Freitag, 8. August 2025, 21.15 Uhr: YOU’RE DARN TOOTIN‘. IHR KÖNNT MIR MAL WAS BLASEN!; Edgar Kennedy, USA 1928.

Live-Musik: Meg Morley (Flügel)

Einer der besten stummen Kurzfilme des beliebten Komikerpaars Laurel und Hardy! In YOU’RE DARN TOOTIN’ spielen sie zwei Orchestermusiker, die während einer Aufführung das reinste Chaos anrichten. Infolgedessen werden sie gefeuert und suchen kurzerhand ihr Glück als Straßenmusikanten. Doch auch hier haben sie mit allerlei chaotischen Missgeschicken und ihrem unkoordinierten Zusammenspiel zu kämpfen, so dass bald unzählige Passanten involviert sind. Das Resultat ist eine majestätisch choreografierte Schlägerei, bei der sich alle Beteiligten im Rhythmus gegenseitig vors Schienbein treten.

Film dankenswerterweise bereitgestellt von FPA Classics

Fotos zum Download:

"You’re Darn Tootin’" (USA 1928) Quelle: FPA Classics

Freitag, 8. August 2025, im Anschluss: SAXOPHON-SUSI; Karel Lamač, Deutschland 1928.

Live-Musik: M-cine – Dorothee Haddenbruch (Flügel) & Katharina Stashik (Saxophon)

Anni von Aspen träumt von einer Karriere als Tänzerin. Ihre Freundin Susi, Showgirl am Revuetheater, lebt diesen Traum. Doch Annis adliger Vater hält nichts davon und schickt seine Tochter aufs Mädcheninternat nach London. Zumindest denkt er das. Denn plötzlich wird aus Susi Anni und aus Anni Susi und diese zieht bei der Tanzgruppe Tiller Girls ein. In der Hauptrolle dieser Verwechslungskomödie, die Jazzelemente, Tanz und Slapstick kombiniert, glänzt der tschechische Filmstar Anny Ondra – als charmante junge Frau, die sich selbstbewusst im großstädtischen Nachtleben behauptet.

Film dankenswerterweise bereitgestellt vom DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

Fotos zum Download:

"Saxophon-Susi" (Deutschland 1928) Quelle: DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

Samstag, 9. August, 21.15 Uhr: THE KID; Charles Chaplin, USA 1921.

Musikkomposition (1971): Charles Chaplin. Bearbeitet und live eingespielt von: Maud Nelissen (Flügel)

Ein armer Vagabund findet ein ausgesetztes Kind und nimmt es bei sich auf. Gemeinsam meistern sie das harte Leben in der Großstadt. Chaplins erster großer Spielfilm besitzt schon seinen einzigartigen Stil; er ist sein vielleicht persönlichstes Werk. Am Übergang von reiner Slapstick-Komik zu humanistischer Gesellschaftskritik vereint es auf unvergleichliche Weise Komik und Tragik, Komödie und soziales Drama. Dabei zeigt es soziale Missstände auf und zeugt von tiefster Menschlichkeit. So ist THE KID, ein unbestrittenes Meisterwerk und ein Meilenstein der Filmgeschichte, heute relevanter denn je.

Film dankenswerterweise bereitgestellt von Roy Export S.A.S.

THE KID Copyright © Roy Export S.A.S.
Music for THE KID Copyright © Roy Export Company Ltd. and Bourne Co.
Composed by Charles Chaplin. Arrangement Maud Nelissen.
Charlie ChaplinTM© Bubbles Incorporated S.A.

 

Fotos auf Anfrage 

Samstag, 9. August, 22.45 Uhr: DER VAGABUND; Fritz Weiß, Österreich 1930.

Live-Musik: Filmsirup – Matthias André (e-Gitarre) & Michi Hendricks (Flügel)

Beispielhaft für das sozialkritische Kino der späten Stummfilmzeit erzählt der semi-fiktionale, semi-dokumentarische Film vom Leben der Landstreicher. Etwa eine halbe Million Vagabunden ist Ende der 1920er Jahre in Österreich und Deutschland unterwegs. Der Film thematisiert ihre soziale Ausgrenzung und schildert die harte Realität am Rande der Gesellschaft. In einer Nebenrolle ist der „König der Vagabunden“ Gregor Gog zu sehen, der 1927 die „Bruderschaft der Vagabunden“ gründete. Überliefert ist DER VAGABUND nur in einer gekürzten niederländischen Fassung, auf der die neue Restaurierung basiert.

Film dankenswerterweise bereitgestellt vom Filmarchiv Austria

Fotos zum Download:

"Der Vagabund" (Österreich 1930) Quelle: Filmarchiv Austria

Sonntag, 10. August, 21.15 Uhr: SUSPENSE; Lois Weber, USA 1913.

Live-Musik: Gunda Gottschalk (Violine) & Fabian Neubauer (Schlagzeug, Percussion)

Filmpionierin Lois Weber erzählt in ihrem Film von einer jungen Mutter, die allein zu Haus ist und von einem Einbrecher bedroht wird, während ihr Mann verzweifelt versucht, ihr zu Hilfe zu eilen. Die Regisseurin, die auch die Mutter spielt, inszenierte die Geschichte mit Spannung und filmischem Feingefühl. Mit innovativen Stilmitteln wie Splitscreen, ungewöhnlichen Kameraperspektiven und Parallelmontage schuf sie ein packendes Frühwerk des Thriller-Genres. SUSPENSE zeigt Webers technische und erzählerische Meisterschaft und macht deutlich, wie prägend ihr Beitrag zur Filmkunst war.

Film dankenswerterweise bereitgestellt von Kino Lorber

Fotos zum Download:

"Suspense" (USA 1913) Quelle: Kino Lorber

Sonntag, 10. August, im Anschluss: SHENNÜ. DIE GÖTTIN; Wu Yonggang, China 1934.

Live-Musik: Elizabeth-Jane Baldry (Harfe) & Stephen Horne (Flügel, Querflöte, Akkordeon)

Ruan Lingyu, die „Garbo des Ostens“, spielt in diesem Gesellschaftsdrama eine alleinerziehende Mutter, die zur Sexarbeiterin wird, um ihrem Sohn eine Schulausbildung zu ermöglichen. Der Film zeigt eindrucksvoll die soziale Ausgrenzung von Mutter und Sohn, thematisiert Armut, gesellschaftliche Doppelmoral und das harte Leben von Frauen im Shanghai der 1930er Jahre. SHENNÜ gilt als Meisterwerk des chinesischen Stummfilms – tief emotional, gesellschaftskritisch und mit einer herausragenden schauspielerischen Leistung der Hauptdarstellerin Ruan Lingyu, zu deren Ehren die neue Restaurierung erfolgte.

Film dankenswerterweise bereitgestellt vom China Film Archive

Fotos zum Download:

"Shennü" (China 1934) Quelle: China Film Archive

Montag, 11. August, 21.15 Uhr: MONSIEUR FANTÔMAS; Ernst Moerman, Belgien 1937. 

Live-Musik: Elizabeth-Jane Baldry (Harfe) & Stephen Horne (Flügel, Querflöte, Akkordeon)

Diese surrealistische Interpretation der Figur des Fantômas, bekannt aus den populären Romanen von Pierre Souvestre und Marcel Allain sowie der Filmserie Louis Feuillades, stellt den Meisterverbrecher auf ironisch-subversive Weise als Symbol für Anarchie, Täuschung und das Unbewusste dar. Regisseur Ernst Moerman gehörte zu den Vertreter*innen des belgischen Surrealismus. Sein experimenteller Film verbindet Krimi-Elemente mit absurdem Humor und avantgardistischen Techniken. Fantômas wird so zur surrealistischen Ikone – geheimnisvoll, allgegenwärtig und gegen jede Form von Ordnung gerichtet.

Film dankenswerterweise bereitgestellt von Cinematek – La Cinémathèque royale de Belgique

Restaurierung gefördert durch NextGenerationEU und unterstützt von der Französischen Gemeinschaft Belgiens

Fotos zum Download:

"Monsieur Fantômas" (Belgien 1937) Quelle: Cinematek – La Cinémathèque royale de Belgique

Montag, 11. August, im Anschluss: BUDDENBROOKS; Gerhard Lamprecht, Deutschland 1923. 

Live-Musik: Sabrina Zimmermann (Violine) & Mark Pogolski (Flügel)

Gerhard Lamprechts Film ist die erste Verfilmung des nobelpreisgekrönten Literaturklassikers von Thomas Mann über Aufstieg und Fall einer Lübecker Kaufmannsfamilie. Entgegen der 1901 veröffentlichten Romanvorlage spielt die Handlung des Films nicht im 19. Jahrhundert, sondern in den 1920er Jahren. In eindrucksvollen Bildern und aufwendiger Ausstattung zeigt er den Wandel der Generationen, persönliche Schicksale und den Verfall traditioneller Werte. Der BUDDENBROOKS-Film gilt als ambitioniertes Projekt des Weimarer Kinos, welches Lamprecht zu seinem Durchbruch als Regisseur verhalf.

Film dankenswerterweise bereitgestellt von der Deutschen Kinemathek

Fotos zum Download:

"Buddenbrooks" (Deutschland 1923) Quelle: Deutsche Kinemathek

Dienstag, 12. August, 21.15 Uhr: ŠACHMATNAJA GORJAČKA. SCHACHFIEBER; Vsevolod Pudovkin & Mykola Špykovs’kyj, UdSSR 1925. 

Live-Musik: Sabrina Zimmermann (Violine) & Mark Pogolski (Flügel)

Die skurrile Komödie greift humorvoll den Schachboom der 1920er Jahre in der jungen Sowjetunion auf. Ein Mann ist so besessen vom Schachspiel, dass er darüber beinahe seine Verlobung aufs Spiel setzt. SCHACHFIEBER kombiniert geschickt fiktionale Szenen mit dokumentarischen Aufnahmen eines internationalen Schachturniers in Moskau und zeigt reale Schachgrößen wie Weltmeister José Raúl Capablanca. Eine witzige Anwendung der Montage-Theorien von Lev Kulešov und ein Paradebeispiel sowjetischer Filmsatire – leicht, verspielt und zugleich ein Spiegel der gesellschaftlichen Begeisterung für das Schachspiel.

Film dankenswerterweise bereitgestellt vom Eye Filmmuseum

Fotos zum Download:

"Šachmatnaja gorjačka" (UdSSR 1925) Quelle: Österreichisches Filmmuseum

Dienstag, 12. August, im Anschluss: EROTIKON. EROTIK; Gustav Machatý, ČSR 1929.

Live-Musik: Richard Siedhoff (Flügel) & Mykyta Sierov (Oboe)

Die junge Andrea begegnet einem eleganten Fremden, mit dem sie eine leidenschaftliche Nacht verbringt. Nach seinem Verschwinden bleibt sie allein zurück und heiratet einen älteren Mann, der ihr Sicherheit, aber keine Liebe bietet. Jahre später trifft sie den ehemaligen Liebhaber wieder … Die Darstellung der Andrea als sinnlich-emanzipierte Frau machte Ita Rina zum Star. EROTIKON gilt als seltenes Beispiel für einen international erfolgreichen Spielfilm, der in seiner Kombination von avantgardistischer Bildsprache mit traditioneller Erzählform überzeugt. Deutschlandpremiere der neuen Restaurierung.

Film dankenswerterweise bereitgestellt vom Národní filmový archiv

Fotos zum Download:

"Erotikon" (ČSR 1929) Quelle: Národní filmový archiv

Mittwoch, 13. August, 21.15 Uhr: A PAIR OF TIGHTS; Hal Yates, USA 1929. 

Live-Musik: Richard Siedhoff (Flügel)

Slapstick-Komikerinnen sind rar in der überlieferten Filmgeschichte. In A PAIR OF TIGHTS brillieren die athletisch-statuenhafte Anita Garvin und die zierliche Marion Byron als ungleiches Comedy-Duo. Sie spielen zwei hungrige junge Frauen, die sich auf einem chaotischen Date mit zwei sparsam-verzweifelten Verehrern witzige Wortgefechte, körperbetonte Gags und meisterhaft getimte Slapstick-Einlagen liefern. Im Zentrum steht dabei der Versuch, in einer Eisdiele Eis zu kaufen und es dann auch zu verspeisen. Die erstklassige Komödie der Hal Roach Studios glänzt in dieser neuen Restaurierung.

Film dankenswerterweise bereitgestellt von FPA Classics

Fotos zum Download:

"A Pair of Tights" (USA 1929) Quelle: FPA Classics

Mittwoch, 13. August, im Anschluss: KRUDT MED KNALD. KNALL UND FALL (RAUCHLOSES PULVER); Lau Lauritzen, Sr., Dänemark 1931. 

Live-Musik: Tobias Stutz (Cello) & Felix Oehlert (Flügel, Gitarre, Effekte)

Pat und Patachon wohnen in einer Pension mit zwei zauberhaften Tänzerinnen und einem betagten Erfinder zusammen, der ein Fernsehgerät entwickelt. Als ein skrupelloser Industrieller versucht, die Erfindung zu stehlen, geraten Pat und Patachon mitten hinein in den turbulenten Fall. Schließlich kann Patachon, selbst vom Erfindergeist gepackt, seine ganz eigene Erfindung demonstrieren. Das dänische Komikerduo Pat und Patachon war seinerzeit äußerst populär in Deutschland. Auch wenn die Meinungen heute auseinandergehen, überzeugen sie in dieser charmanten Komödie selbst die schärfsten Skeptiker*innen.

Film dankenswerterweise bereitgestellt von Det Danske Filminstitut

Fotos zum Download:

"Krudt med Knald" (Dänemark 1931) Quelle: Det Danske Filminstitut

Donnerstag, 14. August, 21.15 Uhr: LOVE’S REWARD;  Len Powers, USA 1924. 

Live-Musik: Richard Siedhoff (Flügel)

Ein Kriminal- und Liebesfilm … aber mit Affen, Enten und anderen Tieren als Stars! Ein Hotelangestellter ist in die Tochter des Direktors verliebt, was diesem gar nicht recht ist. Doch am Ende wird der (un-)glücklich Verliebte zum Helden, als er den Vater der Angebeteten vor den Machenschaften zweier Schurken bewahrt, die es auf den Hotelsafe abgesehen haben. LOVE’S REWARD gehört zu den dreizehn Kurzfilmkomödien der „Dippy-Doo-Dad“-Serie, für deren tierische Schauspieler*innen eine ganze Stadt mit unglaublich detaillierten Miniaturkulissen gebaut wurde.

Film dankenswerterweise bereitgestellt vom Národní filmový archiv

Fotos zum Download:

Love's Reward (USA 1924) Quelle: Národní filmový archiv

Donnerstag, 14. August, im Anschluss: RABMADÁR. ACHTUNG! KRIMINALPOLIZEI! (GEFANGENE NR. 7);  Pál Sugár & Lajos Lázár, Ungarn & Deutschland 1929. 

Live-Musik: Elaine Brennan (Flügel)

Die ungarisch-deutsche Koproduktion erzählt die Geschichte von Anna, die für ihren Geliebten zur Diebin wurde und im Gefängnis landete. Sie überredet die Gefängnisärztin, sie eine Nacht lang freizulassen, um den Geliebten noch einmal sehen zu können. Doch in dieser Nacht lernt sie das wahre Gesicht des zwielichtigen Angebeteten kennen … Durch die geschickte Kombination von Elementen des Kriminalfilms und des Melodrams schafft der Film eine ganz eigene Atmosphäre. RABMADÁR ist in einer neuen Restaurierung zu sehen, die im Rahmen des EU-geförderten „A Season of Classic Films“-Programms erfolgte.

Film dankenswerterweise bereitgestellt von National Film Institute Hungary – Film Archive

Fotos zum Download:

"Rabmadár" (Ungarn & Deutschland 1929) Quelle: National Film Institute Hungary – Film Archive

Freitag, 15. August, 21.15 Uhr: THE BOATSWAIN’S MATE;  Manning Haynes, Großbritannien 1924. 

Live-Musik: Daan van den Hurk (Flügel) & Frank Bockius (Percussion)

In dieser Verfilmung einer englischen Kurzgeschichte weist die Wirtin Mrs. Waters einen aufdringlichen Verehrer in seine Schranken. Ein ehemaliger Bootsmann inszeniert mit Hilfe eines Ex-Soldaten einen vorgetäuschten Einbruch, um die „oh so kleine und schwache Frau“ zu retten und somit als Held ihr Herz zu erobern. Doch die „Dracula“ lesende und mit der Flinte hantierende Herzensdame dreht den Spieß um und nimmt die Geschichte nach ihrem Geschmack in die Hand. Florence Turner brilliert als kluge und unabhängige starke Frau, deren Charakterzüge der genialen Drehbuchautorin Lydia Hayward zu verdanken sind.

Film dankenswerterweise bereitgestellt vom BFI National Archive

Fotos zum Download:

"Boatswain's Mate" (Großbritannien 1924) Quelle: BFI National Archive

Freitag, 15. August, 22.00 Uhr: SONG. DIE LIEBE EINES ARMEN MENSCHENKINDES;  Richard Eichberg, Deutschland & Großbritannien 1928. 

Live-Musik: Elaine Brennan (Flügel)

In Istanbul werden der Messerwerfer John und die Tänzerin Song zur Varieté-Attraktion. Als Johns ehemalige Geliebte Gloria auftaucht, erblindet er. Song kümmert sich aufopferungsvoll um ihn, bis das Schicksal erneut zuschlägt … SONG war der erste von drei Filmen, die die chinesisch-amerikanische Schauspielerin Anna May Wong mit Richard Eichberg in Europa realisierte. Auch wenn diese nicht frei von Klischees sind, verlieh ihnen Anna May Wongs nuancierte Darstellung emotionale Tiefe und machte sie zu frühen Beispielen einer differenzierteren Darstellung asiatischer Frauen im europäischen Kino. Premiere der rekonstruierten deutschen Fassung.

Film dankenswerterweise bereitgestellt vom Filmmuseum Düsseldorf

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"Song. Die Liebe eines armen Menschenkindes" (D/UK 1928) Quelle: DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

Samstag, 16. August, 21.15 Uhr: THE BRILLIANT BIOGRAPH. EARLIEST MOVING IMAGES OF EUROPE (1897–1902);  Frank Rouman & Elif Rongen-Kaynakçi, Niederlande 2020. 

Live-Musik: Daan van den Hurk (Flügel)

Um 1900 nahm die Mutoscope and Biograph Company mit einer 68mm-Kamera unglaublich hochauflösende Filme auf. Diese Kompilation zeigt Bilder mit außergewöhnlichem Detailreichtum, die vor 120 Jahren in Amsterdam, Paris, London, Berlin und Venedig entstanden. Die Filme spiegeln das Wesen des frühen Kinos wider: Sie fangen die ersten bewegten Bilder wichtiger Ereignisse, berühmter Orte und Persönlichkeiten sowie spektakuläre Momente wie Tanz- und Sportvorführungen oder Naturphänomene ein, die nur in der Bewegung wirken. 2025 wurden die 68mm-Filme in das Weltdokumentenerbe-Register der UNESCO aufgenommen.

Film dankenswerterweise bereitgestellt vom Eye Filmmuseum

Fotos zum Download:

"The Brilliant Biograph" (Niederlande 2020) Quelle: EYE Filmmuseum

Samstag, 16. August, 22.45 Uhr: SENSATION IM WINTERGARTEN;  Gennaro Righelli, Deutschland 1929. 

Live-Musik: Günter A. Buchwald (Flügel, Violine) & Frank Bockius (Percussion)

Graf Paul Mensdorf verließ als Kind sein Elternhaus, um sich einem Zirkus anzuschließen. Als weltberühmter Trapezkünstler „Frattani“ kehrt er nach vielen Jahren in seine Heimat zurück. Doch sein hinterhältiger Stiefvater, der Pauls wohlhabende Mutter für seinen verschwenderischen Lebensstil ausnutzt, sieht sich durch die Rückkehr des rechtmäßigen Erben bedroht … SENSATION IM WINTERGARTEN kombiniert eine packende melodramatische Story mit spannend inszenierten Varieté-Szenen, die im echten Berliner Wintergarten-Theater gefilmt wurden. Weltpremiere der neuen digitalen Restaurierung.

Film dankenswerterweise bereitgestellt vom DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

Fotos zum Download:

"Sensation im Wintergarten" (Deutschland 1929) Quelle: Österreichisches Filmmuseum

Sonntag, 17. August, 21.15 Uhr: TU M’APPARTIENS! DU GEHÖRST MIR!;  Maurice Gleize, Frankreich 1929. 

Live-Musik: Neil Brand (Flügel) & Günter A. Buchwald (Violine)

Die Handlung basiert auf § 635 des Strafgesetzbuchs: Ein Ausbrecher aus der Strafkolonie erlangt 20 Jahre nach seiner Flucht seine Freiheit, wenn er bis dahin nicht von der Polizei gefasst wurde. So beginnt ein Rennen gegen die bzw. mit der Zeit, als Gisèle, die von ihrem Geliebten Burat verlassen wurde, diesen auf einer Schiffsfahrt enttarnt. Aus Hass setzt sie alles daran, dass das Gesetz nicht wirksam wird. Doch bleibt nicht viel Zeit … Die italienische Film-Diva Francesca Bertini und „Dr. Mabuse“-Darsteller Rudolf Klein-Rogge brillieren in diesem stilvoll inszenierten und spannenden Film.

Film dankenswerterweise bereitgestellt von Gaumont-Pathé archives

TU M’APPARTIENS! © Gaumont

Fotos zum Download:

"Tu m’appartiens!" (Frankreich 1929) Quelle & Copyright: Gaumont